Als Kind einer Allgäuerin und eines Schwaben war mir die traditionelle bayerische Volksmusik nicht gerade in die Wiege gelegt. Da ich aber schon sehr früh großes Interesse am Singen zeigte, schickten mich meine Eltern in die Albert-Greiner-Singschule in Augsburg. Darüber hinaus "durfte" ich Blockflöte und Klavier erlernen.
Nach dem Abitur habe ich mich jedoch zuerst mit einer anderen Art von Ton beschäftigt und eine Ausbildung zur Keramikerin gemacht. Aus diesem Grund bin ich nach Oberbayern gekommen, wo es mich, nach Abschluß der Ausbildung, doch wieder zum Gesang (s-ton) hinzog.
Als Sopranistin im Chor des Bayerischen Rundfunks hat man überwiegend mit klassischer Musik zu tun, alpenländische Volksmusik gehört eher nicht zum Repertoire. Die lernte ich (als Gastsängerin) bei der Chorgemeinschaft Neubeuern unter der Leitung von Enoch zu Guttenberg kennen und lieben. Daher war ich auch mit großer Freude bei der Gründung unseres „himmlischen Dreigsangs“ dabei und darf - nach der ungeliebten Blockflöte - endlich mal ein „gscheites“ Instrument spielen – den Kontrabass!
Obwohl in Oberbayern (München) geboren und im Oberland (Benediktbeuern) aufgewachsen, bin ich überraschenderweise nicht in der Oberstimme gelandet. Mein Weg ging aber auch nicht geradewegs in die Mitte. Wie auch, wenn man als einziges Mädchen im elterlichen Tölzer Knabenchor singt.
Ganz zur (zweiten) Dame wurde ich dann aber - nach meinem Gesangsstudium in Bern und Mannheim - bei meinen Opernengagements an den Staatstheatern in Oldenburg und am Gärtnerplatz in München.
Wieder in meine bayerische Heimat zurückzukommen bedeutete nicht nur, die Geschäftsführung des Tölzer Knabenchores zu übernehmen, sondern auch beim Chor des Bayerischen Rundfunks als Altistin zu singen. Fehlte nur noch die Wiederbelebung meiner Leidenschaft für das Bayerische in Wort, Ton und Brauchtum - das alpenländische Liedgut. Geradezu himmlisch ist es, das jetzt in so froher Runde bei den „Himmlischen“ wieder leben zu dürfen.
Übrigens: Nachdem mir meine Nachbarn den Versuch, schon als kleines Kind Geige zu spielen, großmütig verziehen haben, versuche ich es jetzt noch einmal mit einem neuen Instrument (diesmal mit zwei Schlägeln bewaffnet) - dem Hackbrett.
Festhoit’n - auf geht’s mit der Musi!
Als gebürtige Fränkin bin ich nicht mit der bayerischen Mundart aufgewachsen, sondern mit der Unterscheidung zwischen weichem und harten B. Auch während meines Operngesangstudiums in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover kam ich wenig mit bayerischem Brauchtum in Berührung und noch weniger mit traditioneller Musik aus dem Voralpenland.
Nach einer Zwischenstation in Bamberg als Gesangspädagogin und Konzertsängerin zog es mich weiter gen Süden, wo ich seit 2013 Mitglied im Chor des Bayerischen Rundfunks bin. Nun lebe ich jenseits des Weißwurscht-Äquators. Dort habe ich neben meiner Freude an den Bergen im Allgemeinen auch meine Liebe zu einer für mich ganz neuen und nahezu unbekannten musikalischen Richtung entdeckt: dem Dreig`sang. Passend dazu habe ich das Akkordeonspielen wieder angefangen.
Mit viel Engagement und Freude lebe ich nun meine Kreativität und pure Lust an der Musik bei den „Himmlischen“ aus!
Ich hatte es nicht leicht, als viertes und letztes Kind einer Münchner Familie. Nur gut, dass die Musik dabei immer ein fester Bestandteil war. So sangen wir schon als Jugendliche „Bayerisches Liedgut“. Auch Stubn-Musi, Blockflötenquartett, Jugendband und Singen im Chor gehörten zur Grundausstattung, die wir von unseren Eltern mit auf den Weg bekommen haben und ich gestehe, dass ich davon bis heute profitiere.
Nach dem Studium sang ich zunächst freiberuflich u.a. in A-cappella-Ensembles und im Bereich „Schlager der 20er/30er-Jahre“. Zu dieser Zeit entstanden auch meine ersten Arrangements – damals noch mit Notenpapier und Bleistift.
Über den Chor des Bayerischen Rundfunks habe ich nicht nur drei neue, singende Geschwister gefunden, mit denen ich mich „boarisch änd more“ verwirklichen kann, sondern auch ein reizendes, weibliches Umfeld, in dem ich mich sehr wohl fühle.
Was will man(n) mehr?
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